Zeiten ändern sich - Count your blessings

By Corinna - Januar 10, 2022

Ich muss sagen, jedes Mal wenn ich einen Blog Eintrag anfange zu schreiben, fühle ich mich etwas eingerostet. Zudem fühlt es sich komisch an, weil ich dann auch direkt an meine Au Pair Zeit zurück denke, die gefühlt 100 Jahre zurück liegt. Wenn ich dann die Überschrift “Corinna in den USA” lese, muss ich ein wenig schmunzeln. Da ich nun schon so lange meinen Lebensmittelpunkt in den USA habe, hört sich das einfach merkwürdig an. Ich denke dann immer: Ja, natürlich bin ich den USA! Immer noch! 😁

Damals sollte dieser Blog über meine Au Pair Zeit berichten, was sich dann auf das Studium und später auf die Arbeitswelt ausgedehnt hat. Das Reisen ist und bleibt hier aber der Mittelpunkt. Ich weiß zumindest von mir selber, dass ich deswegen damals diverse Au Pair Blogs angefangen habe zu lesen. Sie waren eine super Quelle um sich für den nächsten Trip inspirieren zu lassen. Und eine witzige Anekdote von Gastkindern las sich auch immer gut 😄 Aber worauf ich hinaus will, ist, dass ich mich von meinem Blog distanziert fühle, ich aber trotzdem noch sehr gerne schreibe. Ich habe schon öfters überlegt, den Namen zu ändern und dann neben der Reisen auch über andere Sachen zu schreiben, wie z.B. eine art Kolumne über Dinge die mich derzeit beschäftigen oder Bücher, Serien und Rezepte. Ich denke, viele meiner Leser sind mit mir “gewachsen” und eure Interessen haben sich bestimmt auch ein wenig verändert.

Eins ist aber sicher: Ich werde weiterhin auf Deutsch schreiben! Ich spreche in meinem Alltag nur noch so wenig Deutsch 😓

Ich schulde euch immer noch meine Geschichte zur doppelten Staatsbürgerschaft - ich bin nun schon seit über einem Jahr doppelter Staatsbürger! Und einen ausführlichen Bericht zu Australien und Neuseeland von Ende 2019 wird es natürlich auch noch geben. Und letztes Jahr konnten wir im Spätsommer nach Hawaii fliegen. Das fühlt sich jetzt schon wieder so an, als sei es mindestens ein Jahr her.

Wisst ihr noch, damals im März 2020 und davor, als alles noch so unbeschwert schien? Ich sehne mich nach den “einfachen” Zeiten. Zeiten, in denen man sich spontan mit Freunden traf, man kurzfristig ins Restaurant fuhr, oder man Urlaub buchen konnte, ohne dass man Angst haben muss, dass alles gecancelt wird oder die Plage mit nach Hause bringt. Und ob man es glaubt oder nicht, ich sehne mich auch danach mal wieder ins Büro zu gehen - manchmal 😉

Nun ist es Januar 2022. Und wir scheinen immer noch den gleichen Tag immer und immer wieder zu leben. Hier in den USA sagt man “count your blessings” was in der wort wörtlichen Übersetzung bedeutend, seine “Segnungen zu zählen”, sich also glücklich schätzen soll - So können wir uns glücklich schätzen, immer noch unsere Jobs und ein Haus über dem Kopf zu haben. Wir waren zudem nicht einmal krank (es sei denn, man zählt die Nebenwirkungen der Impfungen und Booster 😑). Des Weiteren konnten wir letztes Jahr im September einen Urlaub auf Hawaii machen und waren ein paar Wochen später wieder in Shenandoah. Direkt danach ging es aber wieder abwärts in der Pandemie. Ein Weihnachtstrip nach Deutschland war geplant, der dann aber natürlich mal wieder ins Wasser fiel. Jedoch war ich im Juli ungeplant alleine nach Deutschland geflogen, da ich einen Todesfall in der Familie hatte (der übrigens nichts mit der Pandemie zu tun hatte). Das war kurz bevor es mit Delta los ging und alle durch die Impfungen sehr zuversichtlich waren (und nicht einmal eine Stunde von mir in Deutschland entfernt die Jahrhundertflut herrschte). Und jetzt sind wir wieder an dem gleichen Punkt wie vor zwei Jahren angekommen. Zu recht fragt man sich: Wird das jetzt immer so weiter gehen? Ich habe langsam aufgehört Prognosen zu geben und zähle meine Segnungen 😊

  • Share:

You Might Also Like

1 Kommentare

  1. Oh Corinna, ich weiß nur zu gut wie du dich fühlst. Damals als ich meine Blog angefangen habe zu schreiben habe ich es getan um meine Freunde und Familie in good old Germany ab meinem Leben als Au Pair und später als Studentin teilhaben zu lassen. Nun bin ich schon seit über drei Jahren wieder in Deutschland und mein Leben hier ist normal. Gefühlt nichts besonderes was andere lesen wollen. Mein Blog ist mittlerweile komplett privat. Das Blog schreiben gefällt mir und es ist auch toll meinen Blog aus der Au Pair Zeit und der Zeit als Studentin zu lesen. Es ist eine tolle Erinnerung und ich möchte diese Erinnerungen auch weiterhin aufschreiben. Nur für mich. Ich will mich an die Crazy Anfangszeit der Corona Pandemie erinnern oder auch an die Flut von der meine Eltern leider betroffen waren. Vielleicht eröffne ich irgendwann einen neuen Blog wo ich über allgemeine Dinge wie Reisen etc. berichte. Irgendwie macht es schon Spaß auch wenn es manchmal eine Menge Arbeit ist. Ich würde mich auf jeden Fall auf weitere Blogeinträge von dir freuen.

    LG Sarah (ehemaliges Au Pair und Studentin aus Chicago 😉)

    AntwortenLöschen